Retrospektive II – die ersten beiden Grabungswochen
Ohne konkrete Vorstellungen reiste ich mit den anderen Grabungsteilnehmern am ersten Montag an. Schon zu Beginn empfand ich die Umgebung mit ihren Ortschaften und der Natur als äußerst reizvoll.
Die Arbeit selbst wurde durch die angeregten Gespräche aller Beteiligter und durch die Besuche der meist freundlichen und interessierten Anwohner nie langweilig. Auch muss ich sagen, dass die recht langen Arbeitszeiten mir eigentlich immer kürzer vorkamen, als bei anderen Grabungen, wo ich schon vorher war.
Ebenfalls fand ich die Unterstützung durch die drei Kommunen Bad Neustadt, Hohenroth und Salz äußerst beachtenswert.
Für eine Lehr- und Forschungsgrabung erwartet man aber auch, etwas für sein späteres Leben zu lernen. Es hieß im Vorfeld, dass jeder einmal alles gemacht haben sollte und das stimmte auch!
Innerhalb dieser zwei Wochen lernte ich wirklich mehr, als bei früheren Grabungspraktika. Sei´s das einfache Popeln zwischen den unendlich scheinenden Steinen der Umfassungsmauer. Oder die Einweisung und das praktische Arbeiten mit dem Nivelliergerät.
Auch eine erste Einführung in die Arbeit mit TachyCAD und das Arbeiten mit dem Tachymeter blieb niemandem vorbehalten. Durch das selbstständige Zeichnen von Schnitt 2 konnte ich ebenfalls diese Tätigkeit erlernen. Das Ergebnis war nach der Meinung unserer Grabungsleiterin auch sehr zufrieden stellend, was mich natürlich sehr freute, da ich es das erste Mal wirklich richtig machen konnte.
Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle, dass durch zwei Archäologinnen aus Ungarn, welche ebenfalls an den ersten beiden Wochen dabei waren, auch ein kultureller Austausch untereinander geschehen konnte. Für mich persönlich war es recht interessant einmal zu erfahren, wie Archäologie in einem anderen europäischen Land betrieben wird.
Abschließend lässt sich von mir als persönliches Resümee sagen, dass die Grabung auf dem Veitsberg positiv und sehr lehrreich war. Einzig das karge Fundaufkommen ist zu bedauern, was jedoch in dem Befestigungsbereich kaum anders zu erwarten war.
Autor: Florian Michel