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Die Ausgrabungen auf dem Veitsberg gehen in eine neue Runde

Knapp acht Jahre nach der letzten Grabung auf dem Veitsberg, wird es in diesem Jahr, vom 19. Juli bis zum 27. August, zu einer Fortsetzung der archäologischen Untersuchungen kommen. Die Forschungen finden im Rahmen einer Lehrgrabung mit Studierenden der Uni Jena in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege statt.

Im Zuge der Bistumsgründung Würzburgs wird das Königsgut Salz um die Mitte des 8. Jahrhunderts in den Schriftquellen erwähnt. Keine 50 Jahre später geht daraus die Pfalz Salz hervor, die 790 erstmals von Karl den Großen besucht wird. Bis 948 belegen über ein Dutzend Königsaufenthalte die Bedeutung dieser Pfalz im fränkischen Reich.

Ein wichtiges Element des karolingisch-ottonischen Pfalzkomplexes, der in etwa die Größe des alten Landkreises Bad Neustadt hatte, ist die Befestigung auf dem Veitsberg, in der bereits zwischen 1983 und 1985, dann wieder 2006 und jüngst von 2010-2013 Grabungen durchgeführt wurden. Nichtsdestotrotz sind gerade einmal etwa 5 % der Anlage archäologisch untersucht und vor allem über die Innenbebauung ist kaum etwas bekannt, da der Schwerpunkt der Forschungen bislang auf der Gesamtform und -größe sowie den Wehreinrichtungen lag.

Daher wird diese Grabungskampagne umso spannender, da nun genau im Zentrum, im Bereich der in Luftbild und Geomagnetikplan deutlich erkennbaren Rotunde, gegraben werden soll (siehe rot hinterlegte Fläche in der Abbildung). Je nach Arbeitsfortschritt, sind Erweiterungen möglich, die als Ziel, eine der möglichen (Keller-)gruben haben. Alle sind herzlich eingeladen die Grabungsstelle zu besuchen!

Luftbild mit erkennbaren Grubenhäusern

Back on Dreck – die archäologischen Grabungen gehen endlich weiter!

Nach mehr als 4 Jahren, können wir endlich wieder im Pfalzgebiet gegraben. Für dieses Jahr ist eine Untersuchung in der wüstgefallenen Handwerkersiedlung „Mühlstatt“ an der Saale geplant, deren Wurzeln nach bisherigen Erkenntnissen bereits im 6./7. Jahrhundert liegen.

Die Wüstung umfasst zahlreiche, aus Luftbildern und geophysikalischen Untersuchungen bekannte Grubenhäuser. Kleinere Sondagen erbrachten Hinweise auf vielfältige handwerkliche Tätigkeiten. Da die Siedlung nie überbaut wurde, ist die Erhaltung der Befunde besonders gut. Ziel der Untersuchungen ist es, ein Grubenhaus nach modernsten archäologischen Standards zu ergraben und zu dokumentieren und dabei wesentliche Fragen zur Chronologie und Funktion des Fundplatzes zu klären.

Die Forschungen finden als Lehrgrabung mit Studenten der Uni Jena und der Uni Tübingen in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege im Zeitraum vom 5. bis 30. August 2019 statt.

Lage der Untersuchungsfläche in der Flur Mühlstatt mit eingezeichneten Luftbildbefunden.