Fresh off the press! Die Befestigung auf dem Veitsberg

Die öffentliche Buchpräsentation „Die Befestigung auf dem Veitsberg – Archäologische Untersuchungen zu palatium und castellum im karolingisch-ottonischen Pfalzgebiet Salz“ findet am 18.03.2025, ab 17:00 Uhr im Alten Amtshaus in Bad Neustadt statt.

Im Zentrum dieser Studie, dem dritten Band der Reihe „Interdisziplinäre Forschungen zur Königspfalz Salz“, stehen die Untersuchungen auf dem Veitsberg. Für die Klärung der Frage, ob es sich bei den Baulichkeiten auf dem Bergsporn um das repräsentative Zentrum des Pfalzgebietes Salz handelt, waren die aus den archäologischen Grabungen gewonnenen Erkenntnisse grundlegend. Nur durch die umfassende Auswertung aller erfassten Befunde und Funde konnte es gelingen, den Veitsberg als herrschaftliches Zentrum der Pfalzgebietes herauszuarbeiten, wobei sich die in den Schriftquellen hervortretende Bedeutung der Pfalz weniger in den Artefakten als in den Baulichkeiten, einer karolingerzeitlichen kastellförmigen Steinbefestigung, abzeichnet.

In die Untersuchungen flossen die Erkenntnisse aus vielen Nachbardisziplinen mit ein, wodurch es gelang, das Bild zu verdichten. Luftbildarchäologie, geophysikalische Messungen, geoarchäologische Bohrsondagen, digitale Geländemodelle und historische Karten trugen dazu bei, Topographie und Baubestand näher einzugrenzen. Chemische Analysen von Glas und Mörtel sowie zahlreiche Radiokarbondaten verdichten die Erkenntnisse. Die Auswertung des Tierknochenmaterials und archäobotanische Untersuchungen liefern wertvolle Hinweise zu umwelt-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Aspekten.

Die wichtige Rolle der Anlage tritt umso stärker hervor, wenn sie in die bekannte historische und archäologische Entwicklung der Mikro- und Makroregion eingebettet wird. Innerhalb des Pfalzgebietes zeigt sich das für karolingische und ottonische Pfalzorte geradezu charakteristische Nebeneinander von Burg/palatium und Wirtschaftshöfen. Großräumig betrachtet fügt sich der Veitsberg in die bekannten Entwicklungen des frühmittelalterlichen Landesausbaus ein, als dessen Träger das Königtum, die Kirche und der Adel in Erscheinung treten.

Das Buch ist im Verlag Beier & Beran erschienen und kann dort oder bei der Universität Jena – Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte bestellt werden. In Bad Neustadt ist der Band in der Stadthalle erhältlich.

 

…”nam fluminis huius Rivus adhuc modicus haec ipsa palatia cingit” – Geophysik zwischen Saale und Mühlbach

Am Montag, den 11. November, konnte mit Hilfe von Kollegen der Universität Würzburg eine Geomagnetikmessung im Bereich zwischen Kurpark und Triamare durchgeführt werden. Anlass waren zahlreiche Nachrichten von Historikern des 18. und 19. Jahrhunderts, die Pfalz Karls des Großen hätte hier gestanden.

So schreibt Johann Georg von Eckhart, ein Schüler Gottfried Wilhelm Leibniz‘, 1725 in seiner Abhandlung „Gründliche Nachricht von der Kayserl. und Königlichen Alten Saltzburg, und dem Pallaste Saltz in Francken“: „Es kann aber seyn, daß, wie Carolomanni Bruder Pippinus König der Francken geworden war, und ihm hernach sein Sohn Carl der Große nachfolgete, dieser wegen seines großen Hof-Staats Salzburg zu klein, auch wegen des hohen Berges etwas unbequemlich gefunden, und deßwegen unten an der Saale einen geraumen Pallast gebauet und die Salzburg nur vor eine Königliche Festung beybehalten habe. Denn bald hernach werden wir diesen Pallast unten auf der zimlich großen Insel, welche die Saale zwischen Salzburg und der Neustadt machet, antreffen“. Nachdem er den Poeta Saxo zitiert folgert er: „Von dem Pallaste Salz sagt der Poeta Saxo, der diesen Orth wohl betrachtet haben muss, er liege nicht weit von dem Ursprunge der Saale, und ein mäßiger Arm desselben fließe um ihn herumb. Die Salzburg kann nicht von der Saale, der hohen Gegend wegen umflossen werden; und die Neustadt eben dieser Ursache halben auch nicht. Es folgt also hieraus, daß der Pallast an denjenigen Orthe zwischen Neustadt und der Saale, gestanden habe, wo anizt die Saale daselbst, wie auch vorher schon erwehnet, eine ziemliche große Insul machet. Man siehet zwar alda keine Nachbleibsel dieses prächtigen Gebäudes: allein deßwegen darff man nicht zweifflen, daß es da gewesen“. Warum keinerlei Reste des Palastes erhalten sind, erklärt er folgendermaßen: „Zu den Gebäuden dieser Stadt sind ohne Zweiffel die Steine des Pallastes Salz angewendet worden, so daß man davon anjezt nicht die geringste Spur mehr antrifft. Indessen heisset das Thor, so auf die Insul, da der Pallast gestanden, zu gehet, annoch das Salz-Thor, und zeiget die alte Lage desselben an“.

Zu Neustadt weiß er auch noch zu berichten: „Unter Carolo M. werden wir Palatium Salz unter der Salzburg antreffen: die Salzburg und dieser Pallast haben Gelegenheit zur Villa Salz gegeben, so izt die Neustadt heißet, und ist noch allda die Tradition unter den Leuten, daß, wo die Neustadt stehet, vorhin der königliche Hoffstall gewesen und seine Bedienten von dar nacher Brent in die Kirche gegangen seyn. Die Könige hergegen hatten ihre Hof-Kirche oben auf der Salzburg, davon man die Uberbleibseln noch siehet […]“.

150 Jahre später schreibt Josef Koch, dass nun allerdings nichts mehr davon übrig sei. Nichtsdestotrotz kann er die Lage des von Eckhart angeführten „Insel-Palastes“ benennen: „Er soll im Wiesengrunde, nun die „Au“ genannt, gestanden sein, da wo unweit des jetzigen Neustadt die Saale eine große Insel bildet“.

So schien es also angebracht, sich diese Stelle einmal genauer anzuschauen. Im Messbild (sog. Magnetogramm) lassen sich – entgegen den Ausführungen der vorher genannten Historiker – jedoch keinerlei Hinweise auf die ehemalige Königspfalz bzw. Gebäudestrukturen in diesem Areal ausmachen.

Frühlatène statt Frühmittelalter       

Die diesjährigen Ausgrabungen im frühmittelalterlichen Gräberfeld in Salz erbrachten statt der erwarteten frühmittelalterlichen Befunde eine Bestattung vermutlich der Frühlatènezeit (4./5. Jahrhundert vor Christus).

Direkt unter der Ackerkrumme zeigten sich die ersten Steine, die dann beim weiteren Freilegen eine annähernd ovale Form bildeten. Noch bis Planum 2 fanden sich immer wieder Humusreste, so dass davon ausgegangen werden muss, dass Teile des Grabes dem Pflug zum Opfer fielen. Jedoch scheint das Grab auch gestört worden zu sein, denn die wenigen verbliebenen Knochen, lagen ohne jeden anatomischen Zusammenhang wild verstreut.

Dem Toten wurden mindestens sieben Gefäße mit ins Grab gegeben. Zwei bronzene Spiralen und ein Eisenmesser ergänzten die Ausstattung. Das Messer wurde im Block geborgen und wird nun in der Restaurierungswerkstatt der Uni Jena, Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie mit Sammlung UFG, freigelegt und konserviert.

In Reih und Glied – Das Gräberfeld von Salz

Das merowingerzeitliche Gräberfeld bei Salz ist der früheste Beleg für die Erschließung des Neustädter Beckens im Mittelalter. Ab dem mittleren 6. Jahrhundert wurden hier mindestens 200 Jahre lang die Toten bestattet.

Das frühmittelalterliche Reihengräberfeld befindet sich in einem unscheinbaren Feld nahe der heutigen Ortschaft Salz. 1998 dokumentierte der Luftbildarchäologe Klaus Leidorf dort auffällige Bewuchsmerkmale, die zur Entdeckung des Gräberfeldes führten. Etwa 90 Gräber zeichnen sich als dunkle Rechtecke im Getreide ab.

Eine Sondagegrabung sollte im August 2000 einen ersten Eindruck vom Erhaltungszustand und der Zeitstellung des Gräberfeldes liefern. Dafür wurde eine Fläche von 6 x 70 Metern untersucht. Im Luftbild waren in diesem Bereich nur 12 Grabgruben zu erkennen. Im Verlauf der Ausgrabungen stellte sich heraus, dass weitere 14 Gräber in der Sondagefläche lagen, die sich nicht im Bewuchs abgezeichnet hatten. Aus diesem Grund wird die Gesamtanzahl der Bestattungen im Gräberfeld von Salz auf insgesamt etwa 200 geschätzt.

Die Anordnung der Grabgruben erfolgte im Frühmittelalter im ganzen Fränkischen Reich meist in Reihen und annähernd West-Ost ausgerichtet. Daher stammt auch der Name Reihengräberfeld. Die Toten wurden mit Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenständen begraben. Da diese Sitte um 700 endet, enthalten die jüngsten Bestattungen des Gräberfeldes aus dem späteren 7. und 8. Jahrhundert keine Beigaben mehr. Danach wurde nicht mehr auf Gräberfeldern außerhalb der Orte, sondern in Friedhöfen an den immer zahlreicher werdenden Kirchen bestattet.

Zahlreiche Faktoren beeinflussten, was Verstorbenen mit ins Grab gegeben wurde. Neben den religiösen Gepflogenheiten und Jenseitsvorstellungen hatten vor allem das Geschlecht, das Alter sowie der soziale Status der bestatteten Person und seiner Hinterbliebenen entscheidenden Einfluss. Durch reiche Beigaben, aber auch durch aufwändigen Grabbau dokumentierte die Oberschicht ihre Vorrangstellung innerhalb der Gesellschaft bis über den Tod hinaus.

Ab dem 15. Juli 2024 werden wir versuchen, die Grenzen des Gräberfeldes etwas näher zu bestimmen, da dort ein Gewerbegebiet geplant ist. Die Forschungen finden im Rahmen einer Lehrgrabung mit Studierenden der Uni Jena in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege statt.

 

Eröffnung des Lebendigen Geschichtsmodells Königspfalz Salz

Im Rahmen des Heimaterlebnistages am 5. Mai 2024 findet die Eröffnung des dreidimensionalen, digitalen Geschichtsmodells statt. Das Modell bildet die historische Dimension des karolingischen Pfalzgebietes mit einer Größe von rund 600 km2 ab. Filme, Bilder und Projektionen zeigen die Entwicklung des ehemaligen Pfalzgebietes zum heutigen Großraum um Bad Neustadt. Dargestellt sind z. B. die Themenbereiche Besiedlung, Bewaldung, Archäologie, Geologie, Hydrologie, Mobilität und Wirtschaft vom Frühmittelalter bis heute. Zu jeder halben Stunde wird es eine kleine Einführung und Erläuterungen durch Dr. Petra Wolters zum Geschichtsmodell geben.

Ein buntes Begleitprogramm lädt Groß und Klein ein, die Geschichte Bad Neustadts und seiner Umgebung mit allen Sinnen zu erleben. Ab 15.00 Uhr wird es Stadtführungen und eine begleitete Wanderung auf dem neuen Premiumstadtwanderweg geben (hierfür wird um Anmeldung gebeten unter  hauptamt@bad-neustadt.de).

Die Kreisheimatpflegerin Dr. Sabine Fechter bietet um 14.30 Uhr eine Führung zu ausgewählten Bauten in der Stadt Bad Neustadt a.d.S. an. Schwerpunkt ist die Epoche nach dem Dreißigjährigen Krieg, als sich in Neustadt eine rege Bautätigkeit im Stil von Barock und Rokoko entfaltet. Fürstbischof, Adel, Kirche und Bürgertum treten dabei gleichermaßen als Bauherren auf.

Wer gut aufgepasst hat, kann bei einem Quiz punkten und gewinnen. Für alle, die immer noch nicht genug von Geschichte(n) haben, wird es einen Büchertisch mit heimatkundlicher und historischer Lektüre geben.

Für das leibliche Wohl sorgt ein Stand mit Fairtrade Angeboten sowie die Freiwillige Feuerwehr mit Bratwürsten und Getränken.

Zweifache Förderung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen

Im Zuge der Ausschreibungen für die Ausstellungen im Fronhof, unterstützte die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen (museumsberatung-bayern.de) zum einen die Gestalterfindung für das Ausstellungsdesign und zum anderen die vorhergehenden Recherche- und Konzeptarbeiten.

Frau Dr. Sabine Fechter unterstütze Anfang 2023 mit Ihrer Expertise im Bereich Volkskunde und Kunstgeschichte die Archäologin Petra Wolters bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Gestalterfindung. Dazu musste das Grobkonzept gerade für die Phasen der neuzeitlichen Stadtgeschichte nochmals nachgeschärft werden und Leitexponate identifiziert werden.

Diese Ausschreibungsunterlagen dienten dann in einem zweiten Schritt der Gestalterfindung, die in einem zweistufigen Verfahren stattfand. Dabei stellten sich die Büros einem Gremium aus Stadtratsmitgliedern und Fachkräften vor. Am Ende konnte sich das Studio Neue Museen aus Halle/Berlin durchsetzen.

Beide Schritte hin zu einer archäologisch-historischen Ausstellung im Fronhof wurden von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen fachlich begleitet, aber auch wohlwollend gefördert. Dafür möchten wir uns recht herzlich bedanken!

Frohe, friedliche Weihnachtstage!

Neue Ordnung im Alten Amtshaus

Ein Gastbeitrag von Laura Meschner

Unter dem Dach des Alten Amtshauses der Stadt Bad Neustadt hat sich über die vergangenen Jahrzehnte das Fundmaterial zahlreicher Grabungen im Neustädter Becken angesammelt. Im Sommer dieses Jahres wurde nun endlich eine grundlegende Ordnung in diese Zeugnisse der Stadtgeschichte gebracht.

Bei Arbeitsbeginn war der Raum mit einer Fülle an Fundkisten, teils geordnet, teils aber auch wild verteilt, zugestellt. Über einen Zeitraum von anderthalb Wochen wurden zunächst alle Objekte nach ihrer jeweiligen Fundstelle differenziert, zusammengefasst und anschließend in einer Datenbank aufgenommen.

Zukünftigen Bearbeitern wird diese Datenbank zu einer unentbehrlichen Hilfe werden, da hierin neben einem eindeutig zuordenbaren Kürzel für jede Kiste kategorisch auch deren jeweiliger Inhalt, also Keramik, Glas, Knochen usw., vermerkt ist. Darüber hinaus wurde auch der Inhalt der einzelnen Kisten fotografiert. Bei dieser regelrechten Inventur zeigte sich, dass im Dachgeschoss des Alten Amtshauses auch kleine Schätze, wie beispielsweise vollständig erhaltene spätmittelalterliche Glasgefäße, Holzschalen oder einzelne Münzen, schlummern.

Nachdem das Funddepot nun gereinigt und die einzelnen Archivkisten in ihrer logischen Reihenfolge darin verstaut sind, wirkt der Raum deutlich übersichtlicher und geräumiger. Auch lassen sich nun die Funde einzelner Grabungen mit Hilfe der Datenbank problemlos überblicken und über die zugewiesenen Kistenkürzel einfach im Depot finden. Damit wurde also nicht nur Ordnung in das bisherige Fundmaterial gebracht, sondern auch Platz für die Funde kommender Grabungen geschaffen.

Was zwischenzeitlich passiert ist

Es war nun längere Zeit still hier auf der Homepage, auch weil im Hintergrund gewirbelt wurde. Das Fronhof-Projekt ist ein gutes Stück weitergekommen, aber auch im Forschungsbereich hat sich einiges getan.

Die Kollegen der Physische Geographie an der Uni Würzburg, Christian Büdel und Julian Fäth, haben die ersten Ergebnisse der Geoelektrik und Elektromagnetik Untersuchung vorgelegt. Da jedoch die Lage der Hohlkörper im Messfeld relativ problematisch war, muss nochmal mit spezialisierter Software eine reliefkorrigierte 2D-Inversion neu gerechnet werden. Für den Herbst sind weitere geophysikalische Untersuchungen auf Verdachtsflächen im Bereich der Saale geplant.

An der Universität Jena, Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte mit Sammlung UFG, wurden von Laura Meschner und Johannes Blaha zwei Abschlussarbeiten vorgelegt, die sich mit den Ausgrabungen der letzten Jahre im Pfalzgebiet befassen. Laura Meschner wertete die Befunde der Veitsberggrabung 2021 im Bereich der zentralen hochmittelalterlichen Turmburg aus. Johannes Blaha befasst sich in seiner Arbeit mit den Befunden und Funden aus der Grabung Mühlstatt 2019. Bereits im letzten Sommer hat Lea Welk ihre Bachelorarbeit „Umweltrekonstruktion anhand sedimentologischer Untersuchungen eines Bohrkerns aus dem Hohenrother See (Unterfranken)“ an der Uni Greifswald eingereicht. Und zu guter Letzt wird momentan an der Uni Tübingen an einer Masterarbeit zur Botanik und zur Analyse von organischen Residuen aus dem Pfalzgebiet gearbeitet. Hierbei werden Rückstandsanalysen an Keramik eines Befundes durchgeführt, aus dem auch archäobotanische Proben vorliegen.  Alle diese Arbeiten sollen in einem der nächsten Bände „Interdisziplinäre Forschungen zur Königspfalz Salz“ publiziert werden.

In diesem Jahr wird es keine archäologische Ausgrabung geben. Stattdessen wird das Grabungsdepot, das wir von der Stadt Bad Neustadt a.d. Saale bekommen haben, neu geordnet und inventarisiert. Hier liegen alle Funde und Proben sämtlicher Untersuchungen der Universität Jena, aber auch Altfunde der Archäologischen Arbeitsgruppe Rhön-Grabfeld aus dem Pfalzgebiet. So ist mittlerweile einiges zusammengekommen, das auch hinsichtlich einer musealen Präsentation sortiert werden muss.

Apropos museale Präsentation: auch hier ist einiges passiert. Die Ausschreibung der Ausstellungsgestaltung ist abgeschlossen und der Gewinner des Gestaltungswettbewerbs steht fest. Wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit mit https://studioneuemuseen.com, die eine sehr gelungene Gestaltungstudie vorlegten. Auch die übrigen Fachplaner stehen nun fest, so dass nun Leistungsphase 2 angegangen werden kann.

Auch bei der Erstellung des digitalen Geländemodells durch die Firma http://www.framegrabber-medien.com geht es voran. Die Drehbücher für die Einführungsfilme stehen, die Benutzeroberfläche und Menüführung sind festgelegt und der Möbel-, Medien- und Modellbau sind ausgeschrieben.

Es geht also voran – auch wenn momentan noch nicht viel sichtbar ist.

Frohe und friedliche Weihnachten!

Der Mönch und Gelehrte Honorius Augustodunensis (1080 – nach 1137) verfasste zahlreiche, in ganz Europa verbreitete theologische, philosophische und enzyklopädische Schriften. Teilweise wird die Symbolik romanischer Kunstwerke erst durch seine Schriften verständlich.

Sein Werk „Gemma animae“, ist eine symbolische, allegorische und moralische Erklärung des Gottesdienstes. Darin schreib er: „Durch das Kirchengebäude wird nämlich die Christenheit symbolisiert, die sich in ihm versammelt, um Gott zu dienen. Dieses Kirchengebäude ist aus festen Steinen gebaut worden, und die Christenheit setzt sich aus in Glaube und Tat Unerschütterlichen zusammen. Die Steine werden durch den Mörtel gebunden, die Christen durch das Band der Liebe. Die durchsichtigen Fenster, die das Unwetter fernhalten und das Licht hereinlassen, sind die Ge- lehrten („doctores“), die dem Wirrnis der Ketzerei entgegentreten und der Christenheit das Licht der Gelehrsamkeit zukommen lassen. Das Glas in den Fenstern, durch das der Strahl des Lichtes herein- fällt, ist der Geist der Gelehrten, der das Himmlische gleichsam mittels eines Spiegels im Abbild betrachtet. Die Pfeiler, die das Kirchengebäude stützen, sind die Bischöfe, die das Gewölbe der Kirche durch gottgefälliges Leben in die Höhe halten. Die Gurte, die das Gebäude zusammenbinden, sind die weltlichen Fürsten, die die Christenheit stärken, indem sie sich verbinden. Die Dachziegel, die den Gewitterregen vom Gebäude fernhalten, sind die Ritter („milites“), die die Kirche vor Heiden und Feinden schützen.“ (Aus dem Lateinischen übersetzt, zitiert nach: Heinrich Schoppmeier: Agrarische Unterschichten im Hochmittelalter. In: GWU 9/74, S. 527–547).

Ein wenig abgewandelt bietet der Reitersporn des 10./11. Jahrhunderts  Maria und Josef ein schützendes Dach.

Wir wünschen allen frohe, friedliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch in Neue Jahr!