Königspfalz Salz - Neustädter Becken

Handwerkersiedlung

Ein wichtiges Element der karolingisch-ottonischen Pfalz ist die Handwerkersiedlung Mühlstatt-Binsenhausen, deren Wurzeln bereits im 6./7. Jahrhundert liegen.

Die heute wüst gefallene Siedlung befindet sich am östlichen Ufer der Saale südwestlich des Altortes Salz. Nach vorausgehenden Begehungen und luftbildarchäologischen Untersuchungen wurden ab 2002 zwei Gebäude der Siedlung in der Flur Mühlstatt ausgegraben, die Details zu den Hausformen und deren Nutzung lieferten. In den eingetieften Handwerkerhäusern fanden sich Reste von Webstühlen und Spinnwirtel für die Textilverarbeitung. Produktionsabfälle zeigen die Verarbeitung von Eisen, Geweih, Bronze und Blei. Manche Produkte wie hochwertige Keramik mussten importiert werden.

Die meisten dieser Importfunde im Pfalzgebiet Salz stammen aus der Siedlung  Mühlstatt/Binsenhausen. Vermutlich lag hier ein Hafen bzw. eine Anlandestelle, an dem kleinere Schiffe entladen wurden. Mit der Pfalz Salz wurde um das Jahr 1000 auch die Handwerkersiedlung aufgegeben.

Archäologische Funde

mit handwerklichem Funktionskontext aus der Siedlung Mühlstatt/Binsenhausen

(1 Bleibarren. – 2 Wetz- oder Probiersteine. – 3 Geweihspitze. – 4-5 Spinnwirtel. – 6-8 Webgewichte).

(Zeichnungen L. Werther).