Bereits 741/742 wird die Martinskirche in Brendlorenzen (später nach St. Johannes dem Täufer umbenannt) erstmals erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 822 bestätigt Ludwig der Fromme, dass der Karolinger Karlmann diese Königskirche als eine von 25 Eigenkirchen dem neu gegründeten Bistum Würzburg 741/742 zur Erstausstattung schenkt.
Kurz vor der Wende des 8. zum 9. Jahrhundert tauscht Karl der Große die Martinskirche wieder zurück, wodurch sie wieder in königlichen Besitz kommt. Sie wird damit zu einem wichtigen Bestandteil der Pfalz Salz, die ebenfalls von Karl dem Großen errichtet wird und 790 erstmals erwähnt ist. Im Jahr 974 überträgt Kaiser Otto II. die Martinskirche „in villa Brende“ an das Stift Aschaffenburg. Zur Zeit ihrer größten Ausdehnung im 13./14. Jahrhundert umfasst der Sprengel der Pfarrei, die dann bereits das Johannes-Patrozinium besitzt, ein Gebiet von rund 30 Kilometern in nordöstlicher und südwestlicher Richtung sowie bis Geroda bei Bad Brückenau.
Im Rahmen einer Friedhofserweiterung wurden 2011 nordöstlich der Kirche von Brend zwei Grubenhäuser ausgegraben. Mindestens eines der beiden Häuser ließ sich durch die geborgene Keramik in das 7./8. Jahrhundert datieren. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den archäologischen Nachweis der königlichen villa brenda, die im mittleren 8. Jahrhundert in den Schriftquellen genannt wird.