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Geoelektrik Messung auf der mit Vlies abgedeckten Fläche.

Veitsberg unter Strom

Während der Grabungskampagne 2022, vom 25. Juli – 15. August, konnte der ungewöhnliche Befund des letzten Jahres an einigen ausgewählten Stellen genauer untersucht werden. Mit verwirrenden Ergebnissen:  Der in der vorangehenden Grabungskampagne im Planum erfasste Befund mit den drei halbrunden Ausbuchtungen, findet seine Fortsetzung nach unten in einem kellerartigen Einbau. Eine einreihige Trockenmauer, die offensichtlich an die zuvor im anstehenden Lehm ausgestochene Baugrube gesetzt wurde, bildet die äußere Begrenzung. Der insgesamt etwas über zehn Meter lange Bau steht im rechten Winkel zur frühmittelalterlichen Umfassungsmauer und schneidet diese – es muss sich also um einen jüngeren Baukörper, vermutlich des Hochmittelalters, handeln. Allerdings nimmt das Bauwerk trotzdem deutlich Bezug auf die Umfassungsmauer. Genau am Übergang zur Umfassungsmauer sind von dem Trockenmauerwerk zudem noch bis zu neun Lagen erhalten, während die Mauerreste an allen übrigen Stellen nur maximal zweilagig erhalten sind.

Im Bereich der notwendigen Ecke endet das Mauerwerk stumpf, jedoch zeigte eine Ausbruchgrube den rechtwinkligen Verlauf des Befundes an. Diese Beobachtung muss im Zusammenhang mit einer weiteren Merkwürdigkeit betrachtet werden: Nach etwa 1,8 m Länge zeigt sich im Nord-Süd verlaufenden Fundament ein ca. 20 cm breiter Spalt, der sicher intentionell ist. Es scheint sich also bei dem Kellereinbau um eine Holzständerkonstruktion gehandelt zu haben, was sehr ungewöhnlich ist. Im Bereich des östlichen Abzweiges stellte sich heraus, dass auch hier die in den Boden eingetiefte Mauer wohl einst geradeaus weiter verlief. Warum aber ist dann der anstehende Boden rechtwinklig abgestochen? Fragen über Fragen!

Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, wurde auf der Fläche Ende Oktober noch eine Geoelektrik und Elektromagnetik Untersuchung durchgeführt. Die Kollegen der Physische Geographie an der Uni Würzburg, Christian Büdel und Julian Fäth, führten die Messungen durch. Die Auswertung der Messungen wird mit Spannung erwartet. Die Fläche kann nun endgültig winterfest gemacht und verfüllt werden.