Drei Wochen später…
Am Ende der dritten Grabungswoche hat sich Dank eines sehr engagierten Grabungsteams schon wieder vieles verändert. Im Schnitt durch die Turmmitte (Schnitt 4) fanden sich zahlreiche Knochenfragmente, Keramik und endlich auch einmal wieder ein besonderer Fund: ein kleines Stückchen eines Dreilagenkammes mit Fischgrätmuster, der wohl ehr in die Frühphase der Anlage zu datieren ist.
Im Turminneren wurde im Planum 2 eine Feuerstelle freigelegt, doch ist bislang nicht genau zu klären, welche Gesamtform und Funktion diese Brandstelle hatte, da sie nur teilweise erfasst werden konnte.
Das Turmfundament selbst ist größtenteils erhalten, lediglich im Nordosten etwas ausgebrochen. Leider hat sich jedoch vom Turmrund selbst kein aufgehendes Mauerwerk erhalten.
Im Schnitt 3, einer kleinen Fläche im Osten von Schnitt 1 (Fläche mit Umfassungsmauer und größtem Teil des Turmrundes), die bereits 2011 geöffnet war, wurde weiter abgetieft und dabei konnte ein Laufhorizont mit Kalkestrich am Boden einer mit Brand- und Steinschutt verfüllten Grube dokumentiert werden. In dieser Grube fand sich als zweiter Sonderfund das Fragment eines Messergriffes.
Ganz neu ist der Wallschnitt (Schnitt 5), der rechtwinklig zur Umfassungsmauer verläuft und die stratigraphische Abfolge von Mauer, Turm und Wall/Graben klären soll. Außerdem wurde mit dem Oberbodenabtrag in der Südecke der vermuteten Hauptburg begonnen, so dass nun bald wichtige Hinweise zur baulichen Konzeption der Anlage vorliegen sollten. Erste Spuren auf Mörtelbebauung auch an dieser Stelle liegen bereits vor und so besteht berechtigte Hoffnung, auch hier auf Mauern zu stoßen.
In den letzten zwei Wochen herrschte schon reger Besucherverkehr auf der Grabung, weshalb am Mittwoch den 15. August 2012 auch erste öffentliche Grabungsführungen stattfinden werden – um 11.00 Uhr und um 14.00 Uhr können sich alle Interessierten selbst einen Eindruck von den bisherigen Ergebnissen machen. Das Grabungsteam freut sich auf Ihren Besuch!