Von lauten Schlägen, Impulsen und Wellen

Anstatt die Ruhe der Auenwiesen rund um die Fränkische Saale bei einer gemütlichen Radfahrt von Bad Neustadt nach Niederlauer genießen zu können, hörte man Ende Juli dort zahlreiche dumpfe Schläge und musste sich wundern … was war los? Archäologen und Geophysiker haben sich zusammengetan um der Fränkischen Saale versteckte Geheimnisse zu entlocken.
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Studien zu den Binnenhäfen im fränkisch-deutschen Reich als Knotenpunkte europäischer Kommunikationsnetzwerke (500-1250)“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind Archäologen der Universität Jena und Geophysiker der Universität Kiel gemeinsam der Frage nach dem mittelalterlichen Verlauf der Fränkischen Saale auf der Spur.
Hierbei kam bewährtes Hightechgerät zum Einsatz, dass es erlaubt ohne einen einzigen Spatenstich mehrere Meter tief in den Untergrund zu blicken.
So werden bei der Hammerschlagseismik seismische Wellen erzeugt, deren Laufzeiten und Energie nach einer Brechung/Reflexion an Bodenschichtgrenzen gemessen werden. Unterstützt wurde diese Methode durch die Geoelektrik. Hierbei werden nach Erzeugung eines elektrischen Feldes spezifische Widerstände z. B. unterschiedlicher Bodenschichten im Untergrund gemessen und visualisiert.

Und die Daten sehen vielversprechend aus! Anomalien in den Messergebnissen lassen Rückschlüsse auf ehemalige Fließrinnen des Flusses zu. Sie sind nun spannender Gegenstand weiterer Untersuchungen.